Die Abendrealschule öffnet die Türen und zeigt sich digital

Die neuen digitalen Räume besichtigen, am Schnupperunterricht teilnehmen, mit den Schülern ins Gespräch kommen oder sich direkt anmelden und mit dem Lernen loslegen – das alles können Interessierte direkt nach den Weihnachtsferien an der Abendrealschule / Weiterbildungskolleg der Stadt Rheine. Am Freitag,  10. Januar, lädt das Weiterbildungskolleg an der Mittelstraße 45 ab 9.30 Uhr im Dorenkamp zum Tag der offenen Türen ein.

Dabei wird sich die ARS von ihrer besten Seite zeigen. Die Schule hat seit Kurzem sechs Klassenräume, die mit modernen Whiteboards ausgestattet sind. Es sind digitale Tafeln mit riesigen Touch-Displays und Internetanschluss, die den Unterricht revolutionieren sollen. Dazu kommt noch ein Klassensatz I-Pads und Dokumentenkameras.

„Somit verlassen wir langsam die Kreidezeit, begeben uns auf den neuen, digitalen Weg und wollen unseren künftigen Schülern zeigen, wie spannend das Lernen im modernen Umfeld sein kann“, sagt die Schulleiterin Christiane Beckmann-Veerkamp. „Viele Kommunen beklagen zurzeit die hinkende Digitalisierung, auch die Lehrer in vielen Schulen sind oft durch die unzuverlässige Infrastruktur verzweifelt“, berichtet sie, „ wir sind aber vergleichsweise top ausgestattet, krempeln die Ärmel hoch und machen uns an die Arbeit“, fügt sie hinzu.

Die Schüler sind von der neuen Technik begeistert. „Mit dem Finger am Whiteboard zu schreiben oder mit dem I-Pad die Vokabeln zu lernen, macht schließlich viel mehr Spaß als über dem schwarz-weißen Arbeitsblatt zu brüten“, sagt die 19-jährige Perla Soud. „Dabei entfällt auch noch der Tafeldienst, weil alles mit einem Klick weggewischt ist“, freut sich die Schülerin. Ehrlich gibt sie zu, dass bei vielen aber nicht bei allen Lehrern die digitalen Geräte schon reibungslos funktionieren, es sei ja aber für alle etwas ganz Neues, ergänzt sie schmunzelnd.

Das wundert aber keinen. „Schließlich wurde auch Rom nicht an einem Tag gebaut“, sagt der 49-jährige Lehrer Michael Koch. „Ich bin zwar erst seit anderthalb Jahren ein stolzer Smartphone-Besitzer, will mich aber der Digitalisierung nicht entziehen und bilde mich gerne weiter“, fügt der Deutsch und Englischlehrer hinzu und verrät, trotzdem immer sicherheitshalber eine Box mit Kreide in der Tasche zu haben.

Beate Müller, die seit über 40 Jahren unterrichtet, gehörte dagegen zu den größten Whiteboard-Skeptikern. „Am Anfang meiner Lehrerkarriere musste ich immer ein Päckchen mit Sicherungen dabei haben, da wegen der schwachen Stromversorgung immer wieder alles in der Dunkelheit versank, sobald man zu viele Projektoren eingeschaltet hatte“, erinnert sich die 62-jährige, „jetzt muss ich schauen, ob ich alle Fernbedienungen habe“, sagt sie lächelnd. Auch sie hat das Neue überzeugt. „Es erspart Arbeit, macht den Unterricht abwechslungsreicher und anschaulicher und der nervige Kreidestaub ist endlich weg“, betont Müller.

Fest steht, dass man über Vor-und Nachteile der Digitalisierung lange diskutieren könnte. „Sicherlich sind die neuen Geräte kein Ersatz für einen guten Unterricht, so wie die Pisa-Studien von der Digitalisierung nicht abhängig sind“, meint Müllers Kollegin Doris Plumpe, die gleichzeitig die wichtige Rolle der Schule vor die Augen führt. „Wie müssen unsere Schüler auf das Leben vorbereiten und die Digitalisierung hat in diesem Leben einen festen Platz“, betont die Mathematiklehrerin.

Wie der digitale Unterricht an der Abendrealschule funktioniert und wie Sie auf das zukünftige Leben vorbereitet werden, können Sie sich selbst überzeugen. „Kommen Sie zu uns am 10. Januar, am Tag der offenen Tür und lassen sich auf eine Reise in die digitale Zukunft ein“, lädt die Schulleiterin ein.
Herzlich Willkommen sind alle ab 17 bis 99 Jahre, die einen Schulabschluss brauchen oder verbessern möchten, auch diejenigen, die die deutsche Sprache noch nicht beherrschen. „Bei uns kann man sowohl den Haupt- oder Realschulabschluss machen, aber auch die Qualifikation anstreben, die für die Weiterbildung und das Abitur unentbehrlich ist oder aber auch ganz von vorne anfangen und zuerst Deutsch lernen“, sagt Christiane Beckmann-Veerkamp.