Hier ist kein Platz für Gewalt gegen Frauen – orangefarbene Bänke mit solchen Schildern stehen seit Freitag (25.11.) auf dem Schulhof der Abendrealschule Rheine. Sie sind nur ein Teil der Aktion, mit der sich die ARS an dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen beteiligte.
Jede Stunde erleiden durchschnittlich 13 Frauen Gewalt in der Partnerschaft. Fast jeden dritten Tag stirbt eine Frau durch ihren derzeitigen oder vorherigen Partner – das zeigt die Kriminalistische Auswertung Partnerschaftsgewalt 2021, die Bundesinnenministerin Nancy Faeser mit dem Präsidenten des Bundeskriminalamtes, Holger Münch, in dieser Woche vorgestellt hat.
Der Appell des Ministeriums, Gewalt gegen Frauen niemals zu akzeptieren und ihr entschlossen entgegenzutreten, ließ die Gemeinschaft der Abendrealschule Rheine nicht kalt. „Wir haben uns spontan dazu entschieden, an diesem besonderen Tag, ein Zeichen gegen die Gewalt zu setzen“, sagte die Schulleiterin Christiane Beckmann-Veerkamp. „Die orangefarbenen Bänke auf unserem Schulhof sollen die Schülerinnen und Schüler jeden Tag daran erinnern, dass sie sich mutig und aktiv gegen Gewalt an Frauen einsetzen sollen“, fügte sie hinzu.
Das ist aber nicht alles: Im Foyer der Schule wurden am Freitag riesige Fahnen von Terre des Femmes, einer bundesweiten Organisation, die sich für die Einhaltung und Durchsetzung von Frauenrechten einsetzt, aufgehängt.
„In den Damentoiletten haben wir außerdem Ständer mit Flyern platziert, die in verschiedenen Sprachen darüber informieren, wo man schnell und unkompliziert Hilfe bekommen kann, wenn man selbst von Gewalt betroffen ist“, erklärte Lehrerin Kristin Jürgens. „In jeder Klasse wurde dieses Thema auch im Unterricht diskutiert, die Schülerinnen und Schüler haben Plakate aufgehängt und auf jedem Tisch Aufkleber mit dem Motto der Aktion ´Lieber gleichberechtigt als später´ angebracht“, sagte die Lehrerin.
„Für uns als Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage ist die Gleichstellung von Männern und Frauen ein unverzichtbarer Teil unseres Wertefundamentes“, betonte die Schulleiterin Christiane Beckmann-Veerkamp.
Der Hintergrund des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen ist die tragische Geschichte der drei Schwestern Mirabal. Die Frauen hatten sich in der Dominikanischen Republik gegen die Diktatur unter Rafael Trujillo zur Wehr gesetzt. Nach monatelanger Folter wurden sie am 25. November 1960 getötet.
Seit 1981 wird an ihrem Todestag weltweit auf Gewalt gegen Frauen und Ungerechtigkeiten aufmerksam gemacht. 1999 verabschiedeten die Vereinten Nationen eine entsprechende Resolution dazu.
Text und Bild dieser Seite: Weronika Anger